Geschichte der Manifesta

«Manifesta, die nomadische Biennale für zeitgenössische kunst, VERBINDet die zeitgenössische kunst mit den urbanen, sozialen, historischen, ökonomischen, ökologischen und architektonischen kontexten von jeder gastgeberstadt.»
HEdwig Fijen, direktorin der manifesta

Pavillon of Reflections
Manifesta 11, Pavillon of Reflections

Entstehung der Manifesta

Manifesta, die nomadische europäische Biennale für zeitgenössische Kunst, wurde in den frühen Neunziger Jahren als Antwort auf die neuen sozialen, kulturellen und politischen Entwicklungen in der Ära nach dem Kalten Krieg ins Leben gerufen. Mit dem Ziel, das psychologische und geografische Territorium Europas auszuloten, entstand eine dynamische Plattform für den kulturellen Austausch innerhalb des Kontinents. Deshalb findet die Manifesta auch alle zwei Jahre in einer anderen europäischen Stadt statt. Neben der Biennale in Venedig und der documenta in Kassel gehört sie inzwischen zu den bedeutendsten Kunst-Veranstaltungen in der Welt.
Seit 1996 fand die Manifesta in Rotterdam, Luxemburg, Ljubljana, Frankfurt, Donostia/San Sebastián, Trentino–Südtirol, Murcia, Genk und zuletzt in St. Petersburg statt. Mehr als 2,5 Millionen Besucher haben die zehn Manifesta-Ausstellungen und -Programme in den vergangenen zwanzig Jahren besucht. In dieser Zeit hat die Manifesta Künstler und Kuratoren und junge Kunstexperten aus mehr als 40 Ländern gezeigt. Bei jeder Ausgabe setzt man den eingeschlagenen Weg fort, zeitgenössische künstlerische Formen und Arbeitsweisen neu zu definieren und zu gestalten. Gastgeber der elften Manifesta-Ausgabe ist die Stadt Zürich, sie wird vom 11. Juni bis 18. September 2016 stattfinden. Mehr Informationen zu den einzelnen Editionen finden Sie hier.

Manifesta ist eine Initiative der Manifesta Amsterdam, einer Non-Profit-Organisation mit Sitz in Amsterdam. Mehr Informationen über die Manifesta Foundation erhalten Sie hier

Manifesta Editionen

Jede Manifesta Ausgabe wird von Manifesta Amsterdam initiiert und mit organisiert. Die finale Ausführung des kuratorischen Konzepts unterliegt der Verantwortung von Hedwig Fijen und dem Manifesta Team.

Manifesta 1

Manifesta 1 (1996) wurde über 16 Museen und 36 öffentliche Räume im Zentrum Rotterdams verteilt und wurde von Katalyn Neray (Budapest), Rosa Martínez (Barcelona), Viktor Misiano (Moskau), Andrew Renton (London) und Hans Ulrich Obrist (London) kuratiert.

Manifesta 2

Manifesta 2 (1998) fand in fünf Museen, Kunsträumen und an anderen öffentlichen Orten in Luxemburg statt und wurde von Robert Fleck (Düsseldorf), Maria Lind (Stockholm) and Barbara Vanderlinden (Brüssel) kuratiert. Außer den präsentierten 47 Künstlern gab ein Kunstvermittlungs-Programm 30 jungen Leuten aus ganz Europa die Gelegenheit, einen eigenen Beitrag zu dem Event zu leisten.

Manifesta 3

Manifesta 3 (2000) wurde kuratiert von Francesco Bonami (New York/Turin), Ole Bouman (Rotterdam/Shenzhen), Mária Hlavajová (Amsterdam/Utrecht) and Kathrin Rhomberg (Berlin/Wien) und präsentierte Künstler und Kunstkollektive sowie Stadtplaner und Architekten in drei Veranstaltungsräumen in Ljubljana.

Manifesta 4

Manifesta 4 (2002) fand in Frankfurt am Main statt und wurde von Iara Boubnova (Sofia), Nuria Enguita Mayo (Valencia) und Stéphanie Moisdon Trembley (Paris) kuratiert. Zusätzlich zu ihrer Präsenz in der Innenstadt konnte man sie durch Radio- und Fernsehübertragungen sowie online erleben. Im Jahr 2002 rief die Manifesta die “Coffee Break”-Serie ins Leben, in der die Manifesta in einem breiteren kritischen Kontext öffentlich diskutiert wird. Seit 2003 erscheint weltweit das Manifesta Journal, das sich vornehmlich mit Theorie und Praxis zeitgemäßen Kuratierens beschäftigt. 

Manifesta 5

Manifesta 5 (2004), kuratiert von Massimiliano Gioni (Mailand/New York) und Marta Kuzma (Venedig/Stockholm), fand in Donostia/San Sebastián statt und repräsentierte den Wandel von einem Ost-West-orientierten Diskurs hin zu einer gleichermaßen starken Nord-Süd-Balance.

Manifesta 6

Manifesta 6 war als Formierung einer Kunstschule in Nicosia/Zypern geplant. Ihre politisch erzwungene Absage sensibilisierte um so mehr das Bewusstsein für lokale politische Zusammenhänge und regionale Eigenheiten.

Manifesta 7

Manifesta 7 (2008) in Trento/Süd-Tirol, kuratiert von Adam Budak (Washington), Anselm Franke (Berlin), Hila Peleg (Berlin) und Raqs Media Collective (New Delhi), war auf die gesamte Region ausgerichtet und fand an mehreren Spielorten in verschiedenen Städten statt.

Manifesta 8 

Manifesta 8 (2010) fand in den den zwei spanischen Städten Murcia und Cartagena ihre Gastgeber und wurde von drei unabhängigen Kuratoren-Kollektiven konzipiert und umgesetzt: dem Alexandria Contemporary Arts Forum (ACAF), dem Chamber of Public Secrets (CPS) mit Mitgliedern aus UK, Ägypten, Italien, Libanon and Dänemark, sowie tranzit.org, einer Gruppe autonomer Initaiven in Österreich, Tschechien, Ungarn, der Slovakei und Rumänien. 

Manifesta 9 

Manifesta 9 (2012) fand im ehemaligen Waterschei Bergwerk in Genk, der Provinz Limburg, Belgien statt und wurde von Cuauhtémoc Medina (Mexico Stadt) in Zusammenarbeit mit Katerina Gregos (Brüssel) und Dawn Ades (London) kuratiert. Es wurde eine einzigartige Zusammenstellung historischer Kunstwerke und Erbgutartefakte neben zeitgenössischen Positionen gezeigt. 

Manifesta 10

Manifesta 10 (2014) in St. Petersburg wurde von Kasper König (Deutschland) kuratiert, inklusive eines Public Programms, das Joanna Warsza (Polen) konzipierte und realisierte. Ein Drittel der gesamten Ausstellung wurde im Winterpalast gezeigt, zwei Drittel im ehemaligen General Staff Gebäude des Eremitage-Museums, das inzwischen zu einem Haus für zeitgenössische Kunst umgebaut und umgenutzt wurde.


Wieder nach oben.